Türlerseelauf

Eine Woche nach dem verkorksten Lauf in Rüti galt es, das Selbstwertgefühl wieder anzuheben – soviel vorweg: Dies gelang mir an diesem sonnigen Samstag!

In Affoltern am Albis war ich noch nie am Start. Somit beschränkte sich meine Streckenkenntnis auf das Karten- und vor allem Höhenprofil-Studium. Die gut 14 Kilometer führen weisen ein leicht einprägsames Profil auf: 4 Kilometer Steigung, 6 Kilometer Umrundung des Türlersees und wiederum 4 Kilometer hinunter ins Dorf.

Ich nahm mir vor, mein Pulver auf keinen Fall in der ersten (und praktisch einzigen) Steigung zu verschiessen. Dies vor allem auch in Anbetracht des unklaren Formstandes nach letzter Woche. Kurz nach dem Start sah ich zu meinem Glück einige bekannte Gesichter, die aus Erfahrung in meinem Stärkenbereich liefen. So heftete ich mich schon bald an deren Fersen und trabte mit einem Kilometerschnitt zwischen 4:06 und 4:45 Minuten dem See entgegen.

Kurz nach dem Kulminationspunkt und der ersten Wasserstelle – die ich wie immer und im Speziellen wegen der brennenden Sonne nützte – konnte ich einige meiner Zugpferde hinter mir lassen und heftete mich an die ein Frauenduo. Noch vor Rennmitte erfuhr ich durch Zuschauer, dass es sich dabei um die Frauen an dritter und vierter Position handelte. Ich war hier also gut aufgehoben – nicht zuletzt wegen dem gleichmässigen Schnitt von knapp über vier Minuten.

Zu Beginn des Rückwegs gelang es mir dann, auch die beiden Frauen hinter mir zu lassen und zu weiteren Läufern aufzuschliessen. Ich realisierte erfreut, dass ich meine Kraftreserven sehr gut eingeteilt und verwaltet hatte. Jetzt galt es, die verbleibende Energie haushälterisch bis zum Beginn des Gefälles einzuteilen. Dies gelang mir ausgezeichnet, auch wenn mich die noch folgenden (bescheidenen) Steigungen arg ins Schwitzen brachten. Endlich bogen wir wieder auf die bekannte Strasse ein, um kurz darauf talwärts die Beine laufen zu lassen. Im Gegensatz zu letzter Woche konnte ich bergab Tempo machen und auch mein lädiertes Knie hielt sich ruhig.

Ich konnte meinen Schnitt merklich drücken und kurz vor dem Ziel die Pace nochmals erhöhen. Mit einem beherzten Schlussspurt überholte ich die beiden unmittelbar vor mir laufenden Mitstreitern auf den letzten Metern und machte dabei sogar noch einen Kategorienrang (um 1,1 Sekunden!) gut. Mit 58.54,1 erreichte ich den 9. Rang von 36. Klassierten und durfte mich somit einmal mehr in den Top 10 einreihen.

Mit diesem Resultat blicke ich vorerst zuversichtlich in Richtung meines ersten Laufs über die Halbmarathondistanz. Möge das Lauf- und Wetterglück am kommenden Samstag mit mir sein!

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