Greifenseelauf

Schon lange stand ein Halbmarathon auf meiner To-Do-Liste. Jedoch hatte ich es bisher nie geschafft, an einem Lauf über die 21,1 Kilometer teilzunehmen. Dies sollte sich mit dem diesjährigen Greifenseelauf ändern. Eine Woche vor dem Lauf schloss ich den Formtest am Türlersee erfolgreich ab und war somit guten Mutes, ein anständiges Resultat laufen zu können.

Als Ziel setzte ich mir den 4-Minuten-Schnitt, was in einer Zeit von gut 1:24 Stunden resultieren würde. Mit dieser Prognose wurde ich in den vordersten Startblock eingeteilt und musste somit zusammen mit der Elite starten. Musste statt durfte daher, weil in diesem Block die Brutto-Zeit genommen wurde und ich selbstverständlich im hinteren Teil des Blockes einstand. Aber auf diese paar Sekunden sollte es wohl nicht darauf ankommen.

Optimales Laufwetter herrschte an diesem Samstag. Nachdem ich den Morgen noch in der Luft verbrachte, ging es pünktlich um 14:45 Uhr auf die Runde um den Greifensee. Kurz nach dem Start bemerkte ich, dass ich unmittelbar hinter den Tempomachern für 1:30 Stunden lief. Erstens wollte ich früher im Ziel sein und zweitens herrscht bekanntermassen rund um die Tempomacher stets ein Gedränge. Somit zündete ich einen Kurzzeit-Turbo und überholte auf der Aussenbahn (Gras).

Ich nahm mir vor, bis zu Rennhälfte respektive Kilometer 10 meine Reserven nicht anzubrauchen. Dies bedeutete, möglichst gleichmässig mit einem 4er-Schnitt zu laufen. Bald nach Abbiegen auf den Kiesweg wurde es eng, so dass an ein Überholen nicht mehr zu denken war. Nach anfänglichen Rempeleien entschied ich mich, gleichmässig im Tempo der Masse zu traben und war danach erfreut, als ich mit einem Blick auf die Uhr noch immer den 4er-Schnitt bestätigt sah. Anschliessend wurde der Weg wieder breiter, mein Tempo behielt ich trotzdem bei. Bei Neuhus folgte eine kurze Steigung, an deren Ende Getränke und Schwämme gereicht wurden. Ich bediente mich mit einem Becher Wasser und einem Schwamm, ging ein paar Schritte, um zu trinken und setzte anschliessend im gleichen Tempo wieder ein.

Bald schon war Kilometer 10 erreicht und ich fühlte mich nach wie vor bestens. So durfte es gerne weitergehen. Bis nach Maur drückte ich aber nicht aufs Tempo sondern lief weiterhin gleichmässig und schonte somit meine Kräfte. Schliesslich war erst knapp die Hälfte geschafft. In Maur dann die nächste Verpflegung vor einer erneuten Steigung, nach der es jedoch ein gutes Stück bergab ging, wo ich meinen Schnitt ideal drücken konnte. Nun schloss ich mich für kurze Zeit einer kleinen Gruppe an und liess mich von ihnen bis kurz vor Kilometer 15 ziehen. Dort schafften sie es nicht mehr, das Tempo zu halten, worauf ich davon zog.

Noch immer lief ich etwa den 4er-Schnitt. Doch nun machten sich bei einigen Läufern die Kilometer bemerkbar: Ein Grossteil hatte anscheinend zu schnell begonnen und konnte nun sein Tempo nicht mehr halten. Dies war für mich eine gelungene Motivation, so dass ich in dieser Phase einige Ränge gut machte. Im Raum Chis auf der Strecke zurück Richtung Uster versuchte ich, einen weiteren Läufer zu überholen, der mein Tempo jedoch halten konnte. Und so liefen wir bis zur kleinen Verpflegung in Riedikon zusammen. Nach einer kurzen Gehpause motivierten wir uns gegenseitig und nahmen nun die Kehrschleife in Angriff.

Bei der Verpflegung im Scheitelpunkt der Schleife zog er kurz davon. Beim Einbiegen auf die Hauptstrasse nach Uster hatte ich ihn wieder eingeholt. Nun folgte die lang gezogene Steigung Richtung Kirche. Nach fast 20 Kilometern in den Beinen nochmals eine letzte Prüfung. Ich versuchte den Anschluss zu halten und blieb dran – wenn auch nur knapp. Doch gegen Ende der Steigung kam die Kraft – gemischt mit der Vorfreude aufs Ziel – zurück und ich konnte sogar noch zulegen und meine Zugpferde stehen lassen.

Nun ging es durch Uster zum… nein, nicht ins Ziel, sondern am Ziel vorbei! Es folgte nochmals eine ausgedehnte Kehrschleife im Zuschauermeer. Ich genoss diesen langen Zieleinlauf und bot sämtliche Reserven auf. So konnte ich meine Position halten und in 1:25.37,6 ins Ziel laufen. 44. Rang von 618 Läufern meiner Kategorie bedeutete klar Top 10%, womit ich bei meinem Halbmarathon-Debüt zufrieden sein darf.

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2 Responses to Greifenseelauf

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