Wylandlauf Andelfingen

Zum ersten Mal in meiner ZLC-Karriere nahm ich am Wylandlauf in Andelfingen teil. Eigentlich hatte sich auch Silja angemeldet, entschied sich jedoch kurzfristig aufgrund des Wetters gegen eine Teilnahme. Und so fuhr ich alleine vom regnerischen und gewittrigen Wetzikon ins (zu meinem eigenen Erstaunen) fast sonnige Andelfingen. Die Strassen und Wege waren zwar noch nass, nun präsentierte sich das Wetter aber mit idealen Laufbedingungen.

Der Start wurde um 15 Minuten nach hinten verschoben, was mir genügend Zeit gab für die letzten Vorbereitungen. Nach einem kleinen Bissen Brot und einem Becher Isotea war ich bereit und reihte mich im vorderen Feld ein. Die Strecke kannte ich lediglich vom Studium des Streckenplans und begab mich somit auf unbekanntes Terrain.

Ich begann schnell mit Anschluss an die Spitzengruppe. Diese setzte sich jedoch nach etwa zwei Kilometer ab und so spielte ich kurzzeitig das Verbindungsglied zum Verfolgerfeld. Nach knapp drei Kilometern folgte der Anstieg nach Alten. Ich wollte bewusst nicht forcieren und nahm in Kauf, dass ich von zwei Läufern überholt wurde. Oben im Dorf gab es bereits Wasser und die beiden dritten und vierten Frauen liefen auf mich auf. Ich spielte für sie teilweise das Zugpferd für die nächsten drei bis vier Kilometer, wobei niemand den anderen abzuhängen vermochte.

Die steten Steigungswechsel liessen keinen Rhythmus aufkommen und so musste ich ständig an meiner Leistungsgrenze laufen ohne grosse Reserven. Ich zog hier auch meine Schwächephase ein, so dass ich die beiden Frauen ziehen lassen musste. Doch beim folgenden Bergabteil konnte ich wiederum Zeit gut machen und überholte beide wieder.

Nun ging es im grossen Bogen zurück nach Alten, wo ein kurzer aber mühsamer Anstieg ins Dorf führte. Dort nochmals einen giftigen Anstieg hoch, bevor es langsam aber sicher zurück nach Andelfingen ging. Beim Verlassen von Alten schnappte ich mir nochmals ein Wasser und versuchte auf dem folgenden langen Gefälle Tempo zu machen und dieses auch ins Flache mitzunehmen. Dies gelang mir ausgezeichnet, obwohl ich bereits ziemlich ausgepowert war und das Ziel herbei sehnte.

Nach der Holzbrücke und nochmals einem knappen Kilometer bog ich auf die sehr lange Zielgerade ein. Trotz inexistenten Kraftreserven wollte ich meinen Platz um jeden Preis halten und versuchte, mit Hilfe meiner letzten Kräfte, das Tempo hoch zu halten. Ich schaffte es sogar noch, einige Läufer zu überholen, ohne mich selbst überholen zu lassen.

Für einen Schlussspurt, der den Namen verdient hätte, reichte es nicht mehr. Ich kam mit einer Zeit von 57.09,5 ins Ziel und erreichte so den 15. Rang von 72 klassierten Läufern meiner Kategorie. Ich empfand den Lauf als ziemlich hart, ohne den wirklichen Grund dafür zu kennen. Vielleicht, weil man oft weite Strecken vor einem überblicken kann und er zudem von vielen Steigungswechseln geprägt ist? Unter den gegebenen Umständen war ich mit dem Resultat zufrieden und freute mich über das ideale Wetter im Gegensatz zu der rabenschwarzen Vorhersage.

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