Greifenseelauf (10 km)

Nachdem ich letztes Jahr die Halbmarathonstrecke in Uster lief, hatte ich dieses Jahr gar keine Teilnahme geplant. An diesem Wochenende war eine Bergtour angesagt, die jedoch im letzten Moment aufgrund des Wetters abgesagt wurde. Nun musste ich mich kurzfristig entscheiden, ob doch noch eine Teilnahme am Greifenseelauf in Frage kommen sollte. Ich entschied mich dann für die 10 Kilometer, da ich mich für den Halbmarathon nicht genügend vorbereitet hatte. Und schliesslich möchte ich meine Zeit verbessern und nicht «nur» teilnehmen.

Direkt im Renndress ging es mit der S-Bahn nach Uster und von dort als leichtes Einlaufen zum Startgelände in Niederuster. Laufend starteten diverse Kategorien, ich war im ersten Block des 10-Kilometer-Laufs um 13:30 Uhr dran. Angesichts des kleinen Teilnehmerfelds reihte ich mich ganz vorne ein und versuchte nach erfolgtem Startschuss, gleichmässig mit einem Schnitt von 3:45 Minuten pro Kilometer zu laufen.

Dies gelang mir zu Beginn ausgezeichnet und die Positionskämpfe waren dank des kleinen Feldes und der breiten Strasse praktisch inexistent. Bis zur ersten Wende verlief die Strecke auf Asphalt und war leicht coupiert. Ich lief zu diesem Zeitpunkt deutlich unter dem angepeilten Schnitt, fühlte mich jedoch gut, ausser nicht ganz frischen Beinen. Trotzdem meinte ich, das Tempo halten zu können.

Kurz vor der Wende kam die Spitze entgegen, wobei ich noch immer sehr weit vorne im Feld eingereiht war. Nach der Wende schloss ich mich einer Dreiergruppe an, da ich eine erste Minikrise erfuhr. Zu viert konnten wir jedoch das Tempo halten und zahlreiche Läufer hinter uns lassen. Bald ging es auf Naturstrassen dem See entlang und das Feld dünnte sich weiter aus. Nach der ersten Verpflegung (Wasser) war ich dann kurze Zeit auf mich alleine gestellt, schaffte aber bald wieder den Anschluss an eine Gruppe.

In dieser Phase des Rennens fühlte ich mich blendend und konnte sogar noch einige überholte Läufer ermuntern, sich mir anzuschliessen. Kurz nach Rennhälfte folgte eine Schleife zurück auf die Halbmarathon-Strecke, bevor es nochmals kurz an den See ging, um anschliessend definitiv zurück zu kehren.

Den folgenden Abschnitt bis ins Ziel kannte ich vom Halbmarathon im 2010. Vor allem der Aufstieg nach Kirchuster zwei Kilometer vor dem Ziel hat es in sich. Meine Devise hiess, Tempo halten und die letzten Kräfte mobilisieren. Mit zwei bis drei Konkurrenten – einer davon angsteinflössend stark keuchend – bezwang ich die Steigung und konnte die anderen kurzfristig distanzieren. Doch kurz vor dem Kulminationspunkt wurde ich von der Geräuschmaschine eingeholt und schliesslich überholt.

Mit letzten Kräften blieb ich dran und wollte im Endspurt nochmals punkten. Die gemeine Schlussstrecke enthält nochmals eine Kehrtwende, so dass man zuerst das Ziel von der falschen Seite her passiert. In der Hitze des Gefechts zündete ich bereits einen verfrühten Schlussspurt und überholte den Läufer, bevor ich meine Verschätzung bemerkte und mich nochmals drosselte.

Mit einer kontinuierlichen Temposteigerung konnte ich einen weiteren Läufer vor mir überholen, der Keuchende lag mir jedoch gut hörbar im Nacken. Und so musste ich wohl oder übel das Tempo bis ins Ziel durchziehen respektive sogar zu einen Schlussspurt ansetzen. Als es hinter mir immer lauter wurde, wusste ich, dass es nun ernst galt: Die letzten Kräfte mobilisierend warf ich sämtliche Energie in den langgezogenen Spurt und schaffte es schliesslich um drei Zehntel, meine Position zu verteidigen. Unmittelbar nach dem Zieleinlauf musste ich mich jedoch kurz hinsetzen, um den Puls wieder in einen gesunden Bereich sinken zu lassen.

In 37.47,9 verpasste ich meine Bestzeit von Winterthur um 16 Sekunden, jedoch lassen sich diese beiden Strecken profilmässig nicht direkt miteinander vergleichen. Von 221 klassierten Läufern erreichte ich den 9. Rang und war mit dieser erneuten Top-10-Klassierung vollends zufrieden.

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