Zürich cityrun

Nachdem ich letztes Jahr mein lang gehegtes Marathonziel in Zürich erreicht hatte, war die Trainingsmotivation dieses Jahr nicht wieder gleich gross. Zudem fand der Zürich Marathon heuer zwei Wochen früher statt und mein Terminkalender zu Jahresbeginn war ziemlich gefüllt. Ich entschied mich daher ziemlich früh, den Marathon nicht zu laufen. Jedoch meldete ich mich mehr oder weniger spontan für den 10-Kilometer-cityrun an.

zurich-cityrun-2013Bei Kühlschrank-Temperatur aber trockener Witterung machte ich mich per ÖV auf nach Wollishofen. Das Abgeben des Kleidersackes war im Nu erledigt und so galt es, mich bis zum Start warm zu halten und ein wenig einzulaufen. Neu startete der cityrun 300 m hinter dem Marathonstart zur gleichen Zeit wie die Stafette, also 10 Minuten nach dem Marathon.

Allzu hohe Erwartungen hatte ich vor dem Start keine, da die Vorbereitung alles andere als optimal war. Am Vortag war ich den ganzen Tag in Arosa auf den Skis, um die Saison würdig zu beenden. Trotzdem fühlten sich meine Beine nicht einmal schlecht an und so wollte ich einmal schauen, was drin liegt. Erwartungsvoll reihte ich mich zuvorderst im Feld ein.

Bereits kurz nach dem Start liefen wir bereits auf die Stafetten-Läufer auf. Nun begann der grosse Slalom. Vor allem in den engeren Passagen war es extrem mühsam und kräftezehrend, musste doch immer wieder abgebremst werden, bis ein Überholen möglich war. Die geänderte Organisation mag für die Marathonläufer besser sein, der cityrun wurde dadurch aber ganz klar abgewertet. Fraglich bleibt, ob es überhaupt möglich ist, beide Anlässe am gleichen Tag optimal durchzuführen.

Zwischenzeitlich heftete ich mich an die Fersen anderer cityrun-Läufer oder führte selber eine kleine Gruppe an. Da wir alle in den blauen Shirts laufen mussten, waren die 10-km-Läufer im ganzen Pulk jeweils gut zu erkennen. Der Schnitt lag immer deutlich unter vier Minuten, meistens um die 3:40 bis 3:45. Bei der ersten Verpflegung nahm ich ein paar Schlucke Wasser, die zweite kurz vor dem Ziel liess ich aus.

Wieder in Start/Ziel-Nähe nahm ich mir vor, einen beherzten Schlussspurt zu absolvieren. Die Kräfte waren verständlicherweise nicht mehr top, so dass ich mich auf die letzten 200-300 Meter beschränken wollte. Ich hatte meine GPS-Uhr ein wenig zu früh gestartet, so dass ich ständig 50 m voraus war. Doch als ich auf die Zielgerade einbog und einen Zielbogen erkannte, zeigte ein kurzer Check auf die Uhr, dass dies noch nicht das Ziel sein kann. Also nicht zu früh anziehen! Doch als ich die Läufer dahinter auslaufen sah, wurde mir bewusst, dass es sehr wohl das Ende ist. Die kurze Distanz reichte aber leider nicht mehr für einen richtigen Spurt und es war mir nicht möglich, die zwei vor mir laufenden Kontrahenten einzuholen. Schade! Bei der Diskussion nachher meinten auch andere Läufer, dass der letzte Kilometer zu kurz war. Ob die Strecke nicht korrekt vermessen wurde?

Schlussendlich erreichte ich mit einer Zeit von 36.35,5 einen neuen persönlichen Rekord über 10 Kilometer und den 8. Rang von 325 Läufern meiner Kategorie. Sehr überrascht war ich, als ich anschliessend die Rangliste betrachtete und sah, dass Reto direkt vor mir klassiert war und mich um 6 Zehntelsekunden geschlagen hatte. Ich habe ihn weder am Start, auf der Strecke noch im Ziel getroffen. Aber der Lauf wurde natürlich netto gemessen. Alles in allem war ich natürlich – den Umständen entsprechend – mehr als zufrieden.

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