GP von Bern

Auf mehrfache Empfehlung hin wollte ich schon lange einmal am GP von Bern teilnehmen. Leider machten mir in der letzten Jahren jeweils die Schule oder andere Termine einen Strich durch die Rechnung. Im 2013 schien es nun endlich, zu klappen. Und zudem spielte auch das Wetter perfekt mit – es war sogar fast ein wenig zu warm…

Mit meinem 1.-Klass-GA war die Anreise mit dem ÖV völlig stressfrei und ich fand mich fast drei Stunden vor Start auf dem Gelände ein. In der Ausschreibung wurde man mehrfach darauf hingewiesen, dass man aufgrund der vielen Teilnehmer frühzeitig anreisen soll. Nach dem Abholen der Startnummer streifte ich noch ein wenig durch das Ausstellerzelt und sicherte mir danach ein Platz in einem der grossen Garderobenzelte mit Duschmöglichkeiten.

Zwei Firmenkollegen sollten auch am Start sein: Marc und Markus. Ich verabredete mich mit Marc eine halbe Stunde vor unserem Start (beide in Slot 1 um 16:00 Uhr) und wir machten zusammen noch eine Runde auf der Allmend zum Einwärmen. Anschliessend ging es an den Start, wo natürlich Haile Gebrselassie als diesjähriger Starläufer alle Aufmerksamkeit auf sich zog (und später auch das Rennen gewann).

Die Strecke hatte ich mir im Vorfeld versucht, anhand der Karte und des Profils einzuprägen. Jedoch gelang mir dies nicht für alle Abschnitte gleich gut. Was ich jedoch mitnahm und mir auch Marc nochmals versicherte, war, dass es sehr coupiert sei und vor allem der Schlussaufstieg (Aargauerstalden) ziemlich gemein sein könne…

Nach dem Startschuss ging es noch einige Sekunden, bis auch wir über die Startmatte liefen und uns vom Pulk treiben liessen. Mit einer flotten Pace von 3:30 auf dem ersten Kilometer ging es hinunter in die Altstadt. Ich hatte zu Beginn noch ziemlich schwere Beine, fühlte mich ansonsten aber gut. Ich lief locker mit ständig einer kleinen Reserve, um nicht von der unbekannten Strecke überrascht und vernichtet zu werden.

Kurz nach Kilometer 2 in der Altstadt verlor ich Marc aus den Augen und versuchte, mich im Feld einzuordnen. Die Geschwindigkeit variierte aufgrund der Topographie, aber ich konnte mich in einer kleineren Gruppe halten. Etwa bei Kilometer 5 schloss ich zu Markus auf, den ich vorher noch nicht gesehen hatte und überholte ihn auch direkt. Dann ging es Richtung Dählhölzli mit der fiesen Steigung. Ich fühlte mich jedoch nach wie vor OK und überhitzte den Motor auch in der Steigung nicht – trotzdem konnte ich einige Läufer überholen.

Ich nutzte jede Trinkgelegenheit aufgrund der hohen Lauftemperaturen, versuchte aber stets im Laufen zu verpflegen (für mich aussergewöhnlich), was auch erstaunlich gut gelang. Beim Rückweg verlor ich ein paar Mal die Orientierung, genoss aber sowohl Strecke wie auch die ausserordentliche Zuschauerkulisse und die zahlreichen Musikbands. Eine wahrhaft einmalige Stimmung auf den «schönsten 10 Meilen der Welt». Ganz besonders blieb mir der Lauf über den Bundesplatz mit dem Bundeshaus auf der rechten Seite – patriotische Gefühle vermischten sich mit Läuferglück. 😉

Ein Highlight vor dem berüchtigten Aargauerstalden war für mich, als ich mit einem kurzen Blick nach rechts in den Bärenpark direkt einen Bär erspähen konnte, der trotz grosser Lärmkulisse friedlich am Grasen war. In der Schlusssteigung nahm ich einen Isodrink für den Schlussspurt und konnte auch in dieser Steigung nochmals einige Plätze gut machen. Oben angekommen brauchte ich einige Meter, um wieder Tempo zu machen und drehte nun in den roten Bereich für den langgezogenen Schlussspurt. Auf der unmittelbaren Zielgeraden schaffte ich es mit einem beherzten Spurt, die letzten Ränge gutzumachen.

Schlussendlich resultierte mit einer Laufzeit von 01:03:43.3 der 117 Kategorienrang von 2496 Läufern. Gesamthaft Rang 290 von 10′118. Für die erste Teilnahme war ich vollauf zufrieden – vor allem hat es extrem Spass gemacht, in Bern zu laufen!

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