Davis Cup

Photo 01.02.14 15 09 27Das erste Februarwochenende hatte ich mir bereits einige Wochen zuvor reserviert. Schliesslich sollte die Davis-Cup-Partie Serbien-Schweiz in Belgrad ausgetragen werden. Drei Wochen vorher konnte ich zusätzlich Fige überzeugen, dafür ins Flugzeug zu steigen. Jedoch änderten sich die Pläne nochmals und die Partie wurde nach Novi Sad verlegt. Kein Problem, schliesslich in einer Autostunde zu erreichen.

Ich buchte im Vorfeld Tickets für die Spieltage 2 und 3. Als dann neben Stan kurzfristig auch Roger zusagte, hoffte ich natürlich insgeheim, am Sonntag beide spielen zu sehen…

Leichtes Fieber am Freitag schien aber auf einmal meine Pläne durchkreuzen zu wollen. Nachdem ich am Morgen die wichtigsten Sachen im Geschäft erledigt hatte, meldete ich mich ab und steuerte das heimische Bett zwecks Schwitztour an. Lediglich um Mitternacht verliess ich es kurz, um Fige vom Flughafen abzuholen. Die Taktik bewährte sich, war ich doch am Samstagmittag wieder fit und bereit zur Fahrt nach Novi Sad.

Photo 02.02.14 11 19 54Im Hotel angekommen, das Auto geparkt (im Gegensatz zur heimischen Garage hängt hier eine Anleitung) und Zimmer bezogen, ging es in die Halle. Die Doppelpartie wurde auf Seiten Schweiz von Chiudinelli/Lammer bestritten und nach intensivem Kampf schliesslich auch gewonnen. Somit war die Partie mit 3:0 am Samstag bereits entschieden. Super für die Schweiz – schlecht für uns, die wir uns auf Stan und Roger gefreut hatten. Immerhin sahen wir sie als Fans während dem Doppel. Aber sogar da waren sie fast öfters in der Kabine als am Spielfeldrand (was immer sie auch dort gemacht haben…).

Photo 01.02.14 21 06 31Den Sieg feierten wir am Abend ausgiebig im mittelalterlichen Restaurant mit entsprechend grossen Portionen. Und auch die Spezialitäten der hauseigenen Brauerei wurden degustiert. Nach dezenter Live-Musik im Restaurant machten wir uns auf die Suche nach einer weiteren Schankstätte. Jedoch fanden wir in der gesamten Ausgangsmeile keine Lokalität, welche Musik unter der menschlichen Schmerzgrenze (Quantität, nicht Qualität) spielte. Dementsprechend früh ging es ins Hotel. Habe ich schon erwähnt, wie erbärmlich kalt und vor allem windig es den ganzen Tag war? Sogar meine Arbeitskollegen versicherten mir anschliessend, dass es der stärkste Wind seit Jahren gewesen sei. Auf der Hinfahrt hatte es uns fast von der Autobahn geblasen.

Als am Sonntag bekannt war, dass Roger und Stan bereits im Privatjet Richtung Schweiz sitzen, zog es uns nicht super-schnell in die Halle. Stattdessen machten wir einen Spaziergang zur Burg (habe ich den Wind schon erwähnt?) und meldeten uns anschliessend spontan zu einem Live-Game an. Ähnliche Formate gibt es in weiteren Städten – unter anderem auch in Zürich (Oerlikon). Unser Auftrag, nachdem wir in einen dunklen Raum gesperrt wurden, lautete, innerhalb einer Stunde die Bank auszurauben. Die Zeit verstrich wie im Fluge, so dass wir gar nicht wussten, wieso die Spielleiterin immer nervöser mit uns durchs Mikrophon kommunizierte. Der Stimme nach schien sie es fast nicht mehr auszuhalten, als wir in stoischer Ruhe mit einem letzten Code den Tresor knackten.

Photo 03.02.14 18 13 24Den Grund für die Nervosität erfuhren wir, als das Licht anging: Wir gewannen den Wettlauf exakt drei Sekunden vor Ablauf der Zeit. Dass ein Zweierteam dies innerhalb der Zeit praktisch ohne Hilfe schaffte, war anscheinend noch nie vorgekommen. Auf jeden Fall kamen die Betreiber aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. Trotzdem mussten wir uns nun verabschieden, um die letzte Partie (Chiudinelli) nicht zu verpassen. Viel zu verpassen gab es dann aber leider nicht, die Qualität war einfach schlecht.

Und so beendeten wir das ereignisreiche Wochenende nach der Rückfahrt mit einem grossen Stück Fleisch in Skadarlija, bevor eine weitere intensive Arbeitswoche nach unserem Einsatz rief.

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