Belgrad Halbmarathon

Nachdem ich letztes Jahr hier in Belgrad noch über die volle Distanz gelaufen bin, entschied ich mich heuer, nur über die Halbmarathon-Distanz zu starten. Dies aus dem Grund, da die letzten Wochen und Monate beruflich extrem intensiv waren und das Training dadurch gelitten hatte. Und einfach ins Ziel kommen kommt bei mir beim Marathon nicht mehr infrage.

Für einen halbwegs anständigen Halbmarathon sollte der Trainingsstand reichen. Eine persönliche Bestzeit schloss ich aber auch aufgrund der Strecke von vornherein aus. Eine Zeit deutlich unter 1:30 Stunden war das Primärziel, eine Pace von 4:00 min/km ein Wunsch.

Während in der vergangenen Woche der Sommer in Belgrad Einzug hielt mit heiter Sonnenschein und am Freitag 27 °C, war auf Samstag Regen mit einem einhergehenden Temperatursturz auf 14 °C angesagt. Nicht optimale Bedingungen also. Als ich am Morgen aus dem Fenster schaute, regnete es jedoch lediglich leicht. Mit Shorts und kurzem Shirt machte ich mich kurz vor 9:30 Uhr auf den Weg zum Startgelände.

Im Startblock intensivierte sich der Regen nochmals, so dass ich bereits vor dem Startschuss ordentlich durchnässt war. Mit zwei Minuten Verspätung wurden wir um 10:02 Uhr zusammen mit den Marathonläufern sowie der Halbmarathon-Staffel auf den Weg geschickt. Ich versuchte, schnellstmöglich den Rhythmus um 4:00 min/km zu finden, war zu Beginn jedoch leicht schneller unterwegs.

Obwohl die Füsse bereits gut durchnässt waren, versuchte ich, den grossen Pfützen auszuweichen, was die Rhythmusfindung zusätzlich erschwerte. Das erste Viertel der Stecke beinhaltete einiges Gefälle, so dass die Pace deutlich schneller war. Anschliessend wechselte die Strecke über die Save nach Neu Belgrad, wobei der Aufgang auf die Brücke eine erste Steigung darstellte.

Kurz vor Kilometer 10 kämpfte ich mit Seitenstechen und verlor dadurch ein wenig Tempo. Unmittelbar darauf trennten sich die Strecken von Marathon und Halbmarathon und wir wurden auf die engere Schleife geschickt. Ich überwand mein temporäres Tief und konnte auf den nachfolgenden Kilometern gut Tempo machen. Teilweise blies wieder ein sehr heftiger Wind, der als Gegenwind einiges abverlangte und Windschatten-Laufen attraktiv machte. Leider war ich heuer mehr Schattenspender als -nutzer.

Bei Kilometer 15 war ich froh, dass ich für die nächsten fünf Kilometer mit einem Konkurrenten laufen konnten. So zogen wir uns gegenseitig und hielten die Pace hoch. Beim Zusammenschluss mit der Marathonstrecke trafen wir dabei gerade auf die führende Afrikanergruppe, die sich anschliessend beim Ušće-Shoppingcenter auf die zweite Runde machte, während wir auf der Brankov-Brücke die Save zum zweiten Mal überquerten.

Hier wurde es ziemlich hart. Auch im Wissen, dass nun noch ein paar giftige Steigungen bis ins Ziel folgten. Ich musste leider meinen Konkurrenten abreissen lassen und mich auf Schadensbegrenzung konzentrieren. In der Tat konnte ich jedoch noch einige Positionen gut machen und wurde nicht mehr überholt. Auch nicht im Schlussanstieg und anschliessend auf der langgezogenen Zielgerade.

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Mit brennenden Oberschenkeln kam ich in offiziellen 01:27:02 ins Ziel. Wobei ich handgestoppt 10 Sekunden schneller war und somit unter 1:27 Stunden blieb. Anscheinend hatte die Nettozeitmessung nicht wirklich funktionert und von Beginn weg gezählt. So oder so war es keine Glanzleistung, aber den Umständen entsprechend in Ordnung. Ich erreichte den 59. Rang von 2582 klassierten Männern.

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