Hoi An

Nach der Grossstadthektik ist es schön, aufs Land zu fliegen. Am Flughafen werden wir bereits von unserem persönlichen Fahrer erwartet. Wir haben uns etwas gegönnt und ein 5-Sterne-Hotel direkt am Strand gebucht. Beim Check-in sind wir jedoch etwas erstaunt, als wir erfahren, dass wir eine Suite gebucht haben. Dies passierte «aus Versehen», als wir die Daten nochmals änderten. Na dann lassen wir uns einmal überraschen…

Das Zimmer ist ja grösser als meine Wohnung in Belgrad! Zwei Toiletten und das Bett sowie eine Badewanne mit direkter Meersicht sind nur einige Indikatoren, um eure Phantasie anzuregen. Wie es bezüglich Hotel weiter geht: Wir empfinden den Service höchstens als knapp 4-Sterne-würdig und abgesehen von den Räumlichkeiten bekommen wir nicht, wofür wir bezahlen. Anstatt die Faust im Sack zu machen (oder später ein vernichtendes Review auf TripAdvisor abzugeben), wenden wir uns direkt an den General Manager – respektive dessen Ferienvertretung. Der Australier Tony empfängt uns und hört sich unsere Beanstandungen an. Er zeigt grosses Verständnis (hat die Punkte selbst so erlebt und empfunden) und geht nicht nur auf unsere Verbesserungswünsche und den Rabatt ein, sondern packt noch einiges oben drauf. Schlussendlich nächtigen wir in der Suite für den Preis des Doppelzimmers, wie ursprünglich geplant. Stimmt so für uns. 😉

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Da fürs Meer eine Quallenwarnung aktiv ist, steige ich nur zögerlich in die Fluten. Dafür beobachten wir am Strand mehrere Krabben, die auf Quallen reiten und sich so offensichtlich vor Feinden schützen. Neben dem Strand (der seit zwei Taifunen jedoch praktisch nicht mehr existiert) und der Hotelanlage sind wir vor allem wegen der Altstadt von Hoi An gekommen, die zum Unesco-Weltkulturerbe gehört. Und so nehmen wir am Abend den Hotelshuttle und lassen uns ins Zentrum fahren. In der Tat ist die Altstadt – vor allem abends – wunderschön: Überall Lampione und andere leuchtenden Verzierungen. Und dies inmitten des historischen Stadtkerns mit den ursprünglichen Gebäuden.

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Daneben ist Hoi An aber bereits sehr zur Touristenmeile verkommen. Überall wird man angesprochen, um vom traditionellsten Restaurant, der günstigsten Happy Hour oder der besten Massage zu profitieren. Ganz zu schweigen von den zahlreichen Schneidereien, die in der Seidenhauptsadt allgegenwärtig sind. Wir lehnen dankend ab und gönnen uns ein Glacé mit Blick auf den kleinen Fluss, in dem zahlreiche Glückslaternen schwimmen.

Am nächsten Tag sehen wir das Städtchen auch noch bei Tag und besuchen einige Tempel und alte Wohnhäuser, die noch immer bewohnt sind. Alles in allem ein pitoresker Ort, den man gesehen haben sollte und zudem bei Asienreisen als guter Kontrastpunkt zu den verschmutzten und chaotischen Grossstädten erscheint.

Die nächste Etappe wollen wir per Zug zurücklegen – von Da Nang nach Hue. Somit habe ich via Webshop der Staatsbahnen zwei Billette gekauft und per E-Mail angewiesen, diese uns ins Hotel zu liefern. Und trotz meiner gesunden Portion gut schweizerischer Skepsis hat es bestens geklappt!

Vorher geht es aber noch für eine Nacht ein paar Kilometer nordwärts von Hoi An nach Da Nang. Wiederum haben wir uns für ein Strandhotel entschieden und werden beim Check-in abermals überrascht: Dieses Mal ist eine stündige Massage in unserem Zimmerpreis enthalten. Welch freudige Überraschung, die wir an diesem Ruhetag liebend gerne annehmen. Nach Bad im Meer, Geniessen der Poollandschaft und einer entspannenden Massage nehmen wir ein Taxi Richtung Zentrum und speisen in einem Restaurant, das bezüglich Preis/Leistung-Verhältnis alles Bisherige in den Schatten stellt. Vor allem der Kellner ist derart motiviert und zuvorkommend, dass wir uns bestens aufgehoben fühlen. Als er abschliessend sagt, dass dies sein zweiter Arbeitstag sei und noch eine Bewährungsprobe anstehe, sind wir ziemlich erstaunt. Ein nettes E-Mail an seinen Chef und eine positive Online-Bewertung ist ihm von unserer Seite sicher.

Zurzeit sind wir noch daran, die Details zu Hanoi, Halong und Hawaii zu buchen. Für Hanoi/Halong haben wir eine super 3-Tages-Cruise gebucht und freuen uns bereits riesig auf die weltbekannten Felsformationen im Wasser. Da wir den asiatischen Grossstädten ein wenig überdrüssig sind, haben wir den Weiterflug nach Hawaii um zwei Tage vorverschoben und dementsprechend Hanoi verkürzt. Ein Vorteil unseres flexiblen Around-the-World-Tickets. Als wir nun die Hotels und Touren in Hawaii planen, bleibt uns ob des Preisniveaus kurz die Luft weg: Einerseits haben wir uns preismässig auf Asien eingeschossen und andererseits scheint in Hawaii – entgegen Asien – zurzeit noch Hochsaison zu herrschen. Aber wie habe ich es so schön von Papi gelernt: «Was nichts kostet, macht keine Freude!» 🙂

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Mit dem Notebook auf dem Schoss sitze ich im Zug, während wir gemütlich über den Wolkenpass tuckern. Neben der fast stündigen Verspätung unterscheidet sich auch die Aussicht markant vom SBB-Streckennetz: Statt der Kirche von Wassen bewundern wir Traumstrände und unberührte Wälder. Statt Kühen auf Bergwiesen Wasserbüffel im – Wasser (logisch). Zusammen mit «Railway TV» im «Bordunterhaltungssystem» und dem lieblichen Duft von Durian in der Nase ein wahrhaftig exotisches Abenteuer!

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One Response to Hoi An

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