Maui

Maui haben wir kurzfristig gebucht, als wir uns entschieden hatten, frühzeitig von Asien nach Hawaii zu wechseln. Und wir sollten es nicht bereuen… Kurz nach Ankunft werde ich ein erstes Mal positiv überrascht: Die Mietwagenübernahme ist in knapp 10 Minuten erledigt und niemand wollte uns irgendwelche Zusatzgebühren verrechnen.

Unbedingt auf dem Programm steht der Vulkan Haleakala. Das Wetter verspricht jedoch am ersten Tag eher regnerisch zu werden und so ziehen wir die Erkundungstour per Auto nach Hana vor. Die Strasse nach Hana ähnelt einer Passstrasse ohne Steigung und bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten auf dem Weg. Einen ersten Halt machen wir bei den Twin Falls: Idyllischer Wasserfall mitten in einem dichten Wald. Um ihn zu erreichen, muss das letzte Stück sogar gewatet werden. Belohnt wird man mit einem erfrischenden Bad (bevor Vermutungen zu neuer Frisur oder anderen «Umbauten» aufkommen: Ich bin derjenige unter dem Wasserfall).

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Als nächstes besuchen wir den Wai`anapanapa State Park mit seinen schwarzen Stränden und den Lavaformationen, die ins Meer ragen und die unverwechselbare Küste bilden. Zudem befindet sich dort eine Süsswasser-Grotte, in der man ein kühlendes Bad im glasklaren Wasser nehmen kann.

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Den Abschluss macht der Red Sand Beach. Diesen kleinen Strand muss man sich zuerst «verdienen». Vom Parkplatz geht es durch ein gelbes Tor über eine unscheinbare Wiese, bis der Weg zum Strand erkennbar ist. Nach einer kurzen Kletterpartie zeigt sich der Farbenzauber in voller Pracht.

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Auf der Rückfahrt sehen wir uns noch die «Iao Needle» an, eine ziemlich markante Felsformation. Einen Schweizer mag diese jedoch nicht besonders zu beeindrucken – erst recht nicht, wenn der mit 30 Minuten angegebene Fussweg in knapp fünf zurückgelegt werden kann. Eindrücklich ist jedoch die Tatsache, dass es sich um eine völlig andere Klimazone auf dieser kleinen Insel handelt. Zudem sind auch die fast senkrechten Felsen dicht bewachsen, so dass sich das ganze Gebirge in Grün präsentiert.

Am Samstag ist der Wetterbericht verheissungsvoller, so dass wir eine erste Erkundung zum Vulkan machen. In einer guten Stunde geht es dabei von 0 auf 3055 Meter über Meer. Wir haben eine kleine Wanderung am Nachmittag zur Einstimmung geplant. Vom Visitor’s Center laufen wir hinunter in den grossen Krater zu einem kleinen, der umrundet werden kann. Tückisch dabei ist, dass es zuerst sehr leichtfüssig bergab geht und der harte Aufstieg zum Schluss wartet.

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Die Farbenvielfalt und das Eintauchen in einen Vulkan fasziniert mich extrem. Schon von oben sieht die Landschaft eindrücklich aus. Doch so richtig erleben kann man sie erst, wenn man hinunter steigt. Tiere findet man nicht viele vor. Wenn, dann vor allem diverse Vogelarten – sowohl natürlich angesiedelte als auch eingeführte, die nicht gern gesehen werden und teilweise das Ökosystem bedrohen. Man sieht, auch andernorts gibt es Asylprobleme. 😉

Fürs Nachtessen haben wir Picknick mitgenommen, da wir vom Gipfel den Sonnenuntergang geniessen wollen. In eindrücklicher Natur mit einer sagenhaften Kulisse einem Naturschauspiel beiwohnen und gemütlich picknicken – viel perfekter lassen sich Ferien nicht mehr definieren.

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Da ein solches Szenario ja zu perfekt für diese Welt ist, gibt es natürlich noch einen Nebenschauplatz. Bei der Rückkehr von unserer Wanderung entdeckt Silja an unserem Mietwagen einen kleine Delle (1-2 cm) mit einem roten Kratzer. Jackpot: Parkschaden, natürlich ohne Notiz vom Verursacher. Auflösung im Schnelldurchlauf: Nach ein paar (hektischen) Abklärungen und Korrespondenz meinerseits fahren wir am nächsten Tag kurz beim Vermieter vorbei und fragen (als pflichtbewusste Schweizer), ob ein Polizeirapport notwendig ist. Mit einem Blick, der zwischen Frage und Lachkrampf pendelt, schaut sich der Mitarbeiter die Sache an und sagt nur, dass dies bei ihnen nicht einmal unter «Schaden» geht. Mir fällt ob des vermeidbaren Papierkriegs ein Stein vom Herzen und die Ferien können weiter genossen werden.

Das grosse Aktivprogramm wartet am Sonntag: Frühstart mit Morgenessen bei Sonnenaufgang auf dem Vulkan. Wenn auch schon der Untergang eindrücklich war, so schlägt der Aufgang alles. Fotos können diese einmalige Stimmung nur sehr bruchstückhaft transportieren (nicht zuletzt, weil das Frieren fehlt 🙂 ).

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Danach stellen wir das Auto beim Visitor’s Center ab (extra ein Parkplatz mit nur einem Nachbar) und machen uns per Autostopp auf den Weg. Richtig gelesen! Wir haben eine Einweg-Wanderung mit Ziel Gipfel geplant und müssen somit zuerst zum Ausgangsort kommen. Da sehr viele Leute nach dem Sonnenaufgang sich auf den Rückweg machen, hegen wir die Hoffnung, bald mitgenommen zu werden. Und nach nicht einmal fünf Minuten nimmt uns ein kolumbianisches Paar mit, das ihr 30-jähriges Hochzeitsjubiläum (ohne ihre fünf Kinder) auf der Insel feiert. Nach einer kurzen Fahrt mit netter Konversation starten wir zu Fuss ins Abenteuer.

Wiederum sind wir extrem fasziniert von der Landschaft. Es sind vor allem die ständig wechselnden Umgebungen, die man fast nirgends sonstwo findet. Wir starten in dichter Buschvegetation, ähnlich unserer Alpen. Danach geht es über schroffe Felskanten hinunter in die Ebene, die wiederum sehr grün wird. Anschliessend folgen die zahlreichen Lavafelder in ihren unterschiedlichen Farben. Abermals mutet die Szenerie fast surreal an, als wir uns durch Mondlandschaften bergauf kämpfen. In gut fünf Stunden bewältigen wir die knapp 20 Kilometer bei 1000 Höhenmetern und kommen glücklich beim (unversehrten) Auto an.

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Den Tag beschliessen wir mit weiteren (teilweise regnerischen) Strandaktivtäten und einem exzellenten Nachtessen im wohl besten Restaurant Mauis. Maui – definitiv ein Highlight unserer Reise!

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3 Responses to Maui

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