Berliner Halbmarathon

Bereits vor zwei Jahren nutzte ich den Berliner Halbmarathon zur Vorbereitung auf einen Frühjahrsmarathon. War es dazumal der Zürich Marathon, so wird es dieses Jahr Ende April derjenige in Belgrad sein. Während vor zwei Jahren lediglich Silja und ich den Weg nach Berlin antraten, waren wir heuer eine Gruppe von neun Leuten.

Ich flog am Freitagabend von Belgrad nach Zürich, um in aller Früh am Samstag zusammen mit Silja nach Berlin weiterzufliegen. Die anderen aus unserer Gruppe waren bereits Donnerstag und Freitag angereist und so trafen wir fast alle beim Morgenessen im Hotel. Als erstes ging es danach zum alten Flugfeld Tempelhof, wo die Läuferexpo mit Startnummernausgabe stattfand. Aufgrund der verstärkten Sicherheitsvorkehrungen (Boston lässt grüssen), mussten wir uns mit einem amtlichen Ausweis ausweisen und bekamen ein Armband angelegt, das wir erst am nächsten Tag im Ziel abnehmen durften.

Nach einem gemütlichen Stadtbummel und der obligaten Portion Pasta am Abend gingen wir ziemlich zeitig ins Bett – schliesslich sollte uns die Zeitumstellung noch eine Stunde «stehlen». Ich gehörte zur frühen Frühstücksschicht und gönnte mir einige Kohlenhydrate am Buffet. Danach ein kurzes Einlaufen zum Startgelände und zurück, um ein letztes Mal Kraft zu tanken. Durch die starken Sicherheitsvorkehrungen wurde teilweise geraten, bis zu eineinhalb Stunden vor dem Start zum Startgelände zu gehen. Da unser Hotel ziemlich nah lag und wir uns nicht unnötig nervös machen wollten, beschränkten wir uns auf 40 Minuten – nicht zuletzt, um den Start der Inline-Skater und somit von Fige zu sehen.

Anschliessend versuchten auch wir, uns in unsere Startblöcke zu begeben. In Berlin wird stets sehr genau darauf geachtet, dass im richtigen Startblock eingestanden wird – was ich überaus begrüsse. Jedoch kamen in diesem Jahr zusätzliche Sicherheitsschleusen hinzu, welche sich im hinteren Drittel des Startbereichs befanden. Somit musste ich mich anschliessend ganz nach vorne kämpfen, so dass die Zeit doch noch relativ knapp wurde.

Um 10:05 Uhr erfolgte der Startsschuss und das Feld setzte sich langsam in Bewegung. Wie bereits vor zwei Jahren konnte ich ab Startlinie sofort meine Pace laufen, welche sich bei 3:50 min/km einpendelte. Der Trainingsplan sah vor, den Halbmarathon unter 1:25 h zu laufen. Insgeheim hoffte ich, meine Bestzeit von 1:22:33 h anzugreifen. Jedoch war ich mir des reduzierten Trainingsstandes bewusst und versuchte, möglichst gleichmässig und trotzdem im Bereich der Bestzeit anzulaufen.

Ich fühlte mich gut und auch die Bedingungen waren schlicht perfekt. Unter dem Brandenburger Tor durch, an der Siegessäule vorbei und schon fast war die Charlottenburg erreicht. Nach einer engen Rechtskurve folgte schon bald die 10-km-Marke, die ich in 39:14 min passierte und somit gut im Zeitplan war. Ich trank regelmässig einen Becher Wasser, um mich angesichts der Sonneneinstrahlung hydriert zu halten.

Bei Halbzeit fand ich zwei Läufer, die sehr konstant mein Tempo liefen, während ein Grossteil bereits Mühe hatte, die Pace zu halten. So überholten wir im Dreierteam ständig und hielten das Tempo. Bald musste einer der beiden abreissen lassen und ich übernahm die Führung. Doch bei Kilometer 16 zog auch ich eine kurzzeitige Schwächephase ein, was sich jedoch nicht allzu stark auf das Tempo auswirkte. Es erforderte jedoch einiges an mentaler Überwindung, nicht zu verlangsamen.

Endlich tauchte Checkpoint Charlie auf – von der letzten Teilnahme wusste ich, dass es nun nicht mehr weit war. Ich mobilisierte die letzten Reserven, welche jedoch keine grosse Tempoverschärfung mehr zuliessen. Und so lief ich mehr oder weniger konstant bis ins Ziel am Alexanderplatz, wobei kurz vor Zieleinlauf die Nicht-Läufer aus unserer Gruppe (sowie der bereits geduschte Fige) mich lautstark über die Ziellinie jubelten. Im Gegensatz zu letztem Mal ging das Ernährungskonzept voll auf und ich musste unterwegs nie ein Toitoi aufsuchen. 🙂

Schlussendlich lief ich in 1:22:55 durchs Ziel, was den 60. Platz in meiner Kategorie (und 285. gesamt) bedeutete. Damit bin ich zufrieden und gespannt auf den Marathon in drei Wochen.

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2 Responses to Berliner Halbmarathon

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