Seattle

Den Abschluss der Westküste zelebrieren wir in Seattle. Unser Hotel liegt direkt bei der Space Needle, so dass wir diese auch zuerst besuchen. Die Aussicht ist schön und lässt uns planen, wo wir als nächstes hingehen. Leider ist die Weitsicht eingeschränkt, so dass beispielsweise der Mount Rainier nicht sichtbar ist. Allzu lange bleiben wir nicht oben und machen uns auf den Weg zur Mono-Rail-Station direkt daneben.

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Die Bahn bringt uns nach Downtown. Eigentlich nur einige Blocks entfernt und mit der schon ziemlich in die Jahre gekommenen Bahn nicht wesentlich schneller als zu Fuss. Trotzdem eine bequeme Möglichkeit, speditiv in die Innenstadt zu kommen. Wir erkunden die diversen Shops und müssen natürlich auch einen Abstecher zum Pike Place Market machen, wo vor allem die lauten Fischverkäufer eine Attraktion für sich sind. Von den Strapazen erholen wir uns unmittelbar daneben im ersten Starbucks, welcher 1971 eröffnet wurde.

Am nächsten Tag fahren wir nach Norden aus der Stadt hinaus nach Everett. Für mich als Flugzeug-Fan ist die Besichtigung der Boeing-Werke im Grossraum Seattle fast ein Muss. Zum Glück kann ich Silja überreden (respektive als Ausgleich zu all den Marktbesuchen «verkaufen»), so dass wir eine geführte 90-Minuten-Tour buchen. Vorgängig erfahren wir im «Future of Flight«-Museum interessante Fakten über die neuen Materialien und Bauweisen des Dreamliners.

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Die Tour startet mit einem einleitenden Film, bevor wir mit einem Bus zur Werkhalle des 747 (Jumbo-Jet) gefahren werden. Unser Guide weiss allerlei interessante Details und Anekdoten zu erzählen, so dass auch die Transferzeiten sehr kurzweilig sind. Die Hallen sind schon alleine von der Dimension her eindrücklich: Es handelt sich um das volumenmässig grösste Gebäude der Welt – ganz Disneyland Los Angeles inklusive zusätzlicher Parkplätze hätte darin Platz. Innerhalb von 24 Stunden arbeiten 41′000 Leute darin.

Anschliessend geht es wiederum mit dem Bus (Fussmärsche sind für Amerikaner des Teufels) zum nächsten Gebäude, in dem die beiden Langstreckenflugzeuge 777 und 787 (Dreamliner) gebaut werden. Beide Typen haben spezielle Fertigungstechniken. Der 777 wird auf einem Fliessband gebaut, so dass sich die Flugzeuge in unterschiedlichem Fertigstellungsgrad alle paar Minuten um einen Zentimeter bewegen. Zurzeit wird alle zwei Tage ein neues Flugzeug aus dem Hangar gerollt.

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Der Dreamliner hingegen wird in Komponentenbauweise hergestellt. Die Komponenten werden unter anderem mittels Dreamlifter-Flugzeug angeliefert und in Everett zusammengeklebt (es wird grösstenteils kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff eingesetzt). Somit amtet Boeing hierbei eher als Integrator denn als Hersteller. Leider dürfen wir während der gesamten Tour keinerlei Fotos machen. Uns beiden gefällt die Tour sehr gut. Einerseits natürlich wegen der Thematik (vor allem für mich), andererseits ist es extrem eindrücklich zu sehen und zu erleben, wie moderne Passagierjets hergestellt werden und was es dazu braucht.

Nach dem technischen Morgen lassen wir am Nachmittag unsere Kreditkarten im Outlet glühen. Alle namhaften Marken sind vertreten und da wir unsere Einkäufe bis jetzt aufgespart hatten, schlagen wir umso unerbärmlicher zu. Mit vollen Tüten treten wir zufrieden den Rückzug an, um am nächsten Tag Richtung Osten aufzubrechen.

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