Freiburg Halbmarathon

Im Rahmen der Vorbereitung für den Zürich Marathon sollte drei Wochen vor der vollen Distanz ein Halbmarathon gelaufen werden. Am besagten Datum gibt es nicht allzu viele Events. Den Berliner Halbmarathon kenne ich schon und ist sowieso bereits ausgebucht. Wieso also nicht ins ziemlich nahe Freiburg im Breisgau fahren?

Die Strecke sieht zwar nicht ganz so schnell aus und der Event steht mit seinem Motto «Rock & Run» auch nicht für Rekordzeiten sondern eher für Unterhaltung und gute Stimmung. Wir buchen ein Hotel und reisen bereits am Samstag an. Die Startnummer-Abholung klappt problemlos und zwei Maultaschen spenden anschliessend benötigte Kohlehydrate. Natürlich geniessen wir auch noch die Altstadt bei gutem Wetter, deren Kopfsteinpflaster ich morgen noch laufend geniessen werde.

Der Start ist um 11:15 Uhr für meinen ersten Block – zusammen mit den Marathonläufern. Die Stimmung ist super und das Prachtswetter mit seinen 20 °C fast zu warm. Die Toilettensituation im Startgelände eher dürftig. Zum Glück ist das Hotel sehr nah, so dass ich relativ knapp zum Start komme. Laut Trainingsplan soll ich eine Zeit von 1:25 Stunden laufen. Ich bin mir ob meiner Form ziemlich unsicher und nehme mir vor, vorerst mit einer 4-Minuten-Pace anzulaufen.

Erwähnenswert finde ich das Projekt «laufend integrieren» der Stadt Freiburg, welche Flüchtlinge als Helfer engagieren und sogar eine Marathonstaffel aus Flüchtlingen am Start haben. Eine sehr sympathische Aktion! Pünktlich geht es los und die Positionskämpfe beginnen. Ich fühle mich gut und lasse mich vorerst vom Feld mittragen. Natürlich wiederum leicht zu schnell am Anfang.

Ich fühle mich aber sehr gut, ausser dass ich bereits aufs WC müsste. Vorerst lasse ich mich jedoch nicht davon beirren und laufen in wechselnden Gruppen auf Umwegen Richtung Altstadt. Bei den Verpflegungsposten schnappe ich mir jeweils ein Wasser und trinke einige Schlucke. Kurz vor Kilometer 5 ist es dann soweit: Ich betrachte kurz ein Toitoi von innen und verliere so etwa 20 Sekunden. Das befreite Laufen anschliessend ist es jedoch wert! 🙂

Ich fühle mich gut und laufe ständig Sub-4-Kilometer. Wenn das nur gut kommt… Auf dem Weg zum Kehrpunkt überhole ich die dritte Frau und mache auch sonst einige Positionen gut. Kurz nach Halbzeit erreicht die Strecke höhenmässig ihren Kulminationspunkt. Nur noch nach Hause jetzt! Ich lasse es rollen und finde ein paar Läufer, die ich während den nächsten Kilometern – unter anderem auch in der Altstadt – in wechselnder Zusammensetzung wiederholend sehe.

Die Stimmung in der Altstadt mit ihren relativ engen Gassen mit Kopfsteinpflaster ist super. Neben den insgesamt 42 Bands machen hier auch die Zuschauer einen ziemlichen Lärm. So muss ich aufpassen, den Motor nicht zu überdrehen. Ich bremse mich nach einem Blick auf die Uhr bewusst, denn schliesslich sind es noch einige Kilometer bis ins Ziel. Doch der Einbruch kommt glücklicherweise nicht – ich laufe kontrolliert auf der guten Seite meines Limits.

Auf den letzten drei Kilometern taucht dann auch noch die zweite Frau auf. Ich arbeite mich Position um Position vor und hieve mich auch auf dem «Frauenpodest» auf die zweite Treppenstufe. Auf den letzten zwei Kilometern lasse ich nichts mehr anbrennen, setze mich erfolgreich von allen Verfolgern ab und rette meine Platzierung ins Ziel.

Schlussendlich resultiert eine Schlusszeit von 1:23:14 Stunden. Angesichts des unklaren Formstands und des warmen Wetters ein gutes Resultat, mit dem ich sehr zufrieden bin. Auch wenn ich den 11. Kategorienrang von 502 Klassierten betrachte! Die Reise nach Baden-Württemberg hat sich gelohnt.

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2 Responses to Freiburg Halbmarathon

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