Rheinfall-Lauf

Wieder einmal ein neuer Lauf für meine Galerie. Der Rheinfall-Lauf führt seit diesem Jahr über die Halbmarathon-Distanz, lässt sich aber wegen den coupierten Single-Trails nicht wirklich mit anderen Halbmarathons vergleichen. Trotzdem bietet mir der Lauf die optimale Vorbereitung drei Wochen vor dem Jungfrau-Marathon.

Ich reise bequem per Bahn an und treffen Ralph und Beatrice in der Rhyfallhalle. Die Organisation ist perfekt, trotzdem wirkt die Veranstaltung klein aber fein. Startnummer abholen, Wertsachen deponieren und Renntenue montieren. Es herrscht beinahe perfektes Laufwetter und ich fühle mich gut – bis auf die Beine, die vom vorgestrigen Intervalltraining noch nicht ganz erholt sind.

Mein Plan fürs Rennen ist, in der Marathon-Pace von knapp 4:15 min/km anzulaufen und bei Rennhälfte schauen, was noch drin liegt. Erst um 10:30 Uhr fällt der Startschuss und ich gehe natürlich wieder zu schnell los. Da ich mich gut fühle, lasse ich dies auf den ersten Kilometern durch Neuhausen zu. Zu Beginn sind die Wege noch breit und die Positionskämpfe können problemlos ausgefochten werden. Ich lasse mich jedoch nicht gross darauf ein und versuche, meinen Rhythmus zu finden.

Die Verpflegungsposten sind sehr zahlreich, alle 2.5 km gibt es Wasser. Ich nehme jeweils 2-3 Schlucke, ohne gross abzubremsen. Durch die sehr abwechslungsreiche Strecke fühlt es sich an, als fliegen die Kilometertafeln vorbei. Beim Schloss Laufen ist bereits ein Viertel gelaufen und nun geht’s den Rhein hinunter nach Rheinau. Durch das Unwetter vor Wochenfrist musste die Strecke leicht angepasst werden, so dass ein Single-Track-Stück weg fällt.

Bei Halbzeit hat sich das Feld schon ziemlich in die Länge gezogen und auf den Waldstücken kommt ist es nun oft so, dass ich vor und hinter mir niemanden sehe. Beim nächsten Single-Track laufe ich auf zwei Läufer auf und muss mich so dem Rhythmus anpassen. Kurz vor Rheinau wird es wieder breit und ich kann überholen, bevor ich mich nach der Kirche kurz orientieren muss, bevor ich den richtigen Weg finde.

Der Rückweg ist nun ausschliesslich direkt am Rhein auf dem schmalen Wanderweg zu laufen. Überholen ist schwierig und stets mit der Gefahr verbunden, im Rhein zu landen, was mir einmal auch beinahe passiert. Hinter mir vernehme ich einen Sturz, der glücklicherweise nur mit Schürfungen verläuft. Es hat ein paar sehr kritische und steile Stellen ohne Befestigungen, die mit den bereits müden Beinen nicht leicht zu laufen sind.

Ich scheine mein Rennen gut eingeteilt zu haben, kann ich doch meine Pace halten und überhole nur noch, ohne selber überholt zu werden. Die Kilometer fliegen vorbei und schon sehe ich das Rheinfall-Becken auftauchen. Ein letzter, lang gezogener Schlussspurt und durchs Ziel in 1:28:56,6 Stunden.

Oben in der Halle staune ich nicht schlecht, als ich sehe, dass ich damit 5. meiner Alterskategorie (von 90 Klassierten) und 13. Overall geworden bin! Damit hätte ich wahrlich nicht gerechnet mit diesem Lauf direkt aus dem Training heraus. Natürlich bin ich damit vollends zufrieden und freue mich auf das Saisonziel in drei Wochen.

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