Am Abend nach dem Männedörfler Waldlauf gibt es nochmals 10 Kilometer in Wettkampftempo. Ich habe mich zusätzlich zum NightRun im Glattzentrum Wallisellen angemeldet. Dabei müssen zwei Runden à fünf Kilometern auf einem abwechslungsreichen Kurs ums Einkaufszentrum absolviert werden. Der Start ist bei Dunkelheit um 20:20 Uhr und die Strecke dabei teilweise beleuchtet.
Es wird geraten, mit Stirnlampe zu laufen. Aufgrund von Erfahrungsberichten entscheide ich mich dagegen – eine mässig gute Entscheidung, wie sich zeigen sollte. Der Lauf ist klar ein Erlebnislauf mit viel Musik, Party und bunten Lichtern. Durch das Organisationskomitee sind jedoch auch jeweils ein paar Spitzenläufer aus der Triathlonszene dabei.
Ich reise komfortable mit dem Auto an, hole die Startnummer und erledige noch ein paar Einkäufe, bevor ich mich im Auto umziehe. Der Start ist direkt vor dem Haupteingang und nach einem kurzen, animierten Aufwärmen darf eingestanden werden. Ich positioniere mich vorne, direkt hinter der Elite und den vorderen Couple-Läufern (Stafette mit je einer Runde). Nach dem Startschuss geht es zuerst verwinkelt durchs Parkhaus, bevor wir auf einen Naturweg in die Dunkelheit einbiegen. Die Spitze zieht rasch weg und ich kann mich dahinter mit einigen Läufern positionieren. Noch hat es durch Begleiter sowie vereinzelte Stirnlampen genügend Licht, so dass ich mir den Kurs einprägen kann.
Bald zieht sich das Feld in die Länge und ich habe einige Meter Freiraum vor und hinter mir. Auf dem Rückweg der Schleife geht es durchs Wohnquartier, wo auch mitten in den Häuserblocks eine zusätzliche Schleife gelaufen wird. Dort ist die Strecke auch gut beleuchtet und klar markiert. Nur teilweise muss man bei Richtungswechseln extrem aufpassen, dass man die richtige Spur erwischt, geht es doch an Veloständern, Hauseingängen, Baustellen und unter Unterführungen durch.
Kurz vor Ende der ersten Runde bin ich ziemlich alleine und muss eingangs Glattzentrum prompt im Vorbeilaufen einen Streckenposten nach dem Weg fragen. Einfach im Parkhaus Richtung Haupteingang. Und so passiere ich den Start und werde auf die zweite Runde geschickt. Und in dieser hat es vor allem die erste Hälfte in sich: Mit ans Licht gewöhnten Augen in der Dunkelheit bin ich froh, den Streckenverlauf in der ersten Runde einigermassen eingeprägt zu haben. Trotzdem gibt es ein paar schwierige Passagen wir Brücken oder ganz gemein die Fotostation mit Blitz und anschliessender 90-Grad-Kurve.
Inklusive einem Becher Isostar meistere ich die halbe Runde souverän und kann die Pace auf auf dem Schlussabschnitt fast halten. Dies ist nicht selbstverständlich, bin ich doch bereits im Slalom-Modus, um die langsamen Läufer möglichst effizient zu überholen. Gar nicht so einfach bei den zahlreichen Verengungen und Richtungswechseln.
Kurz vor Schluss werde ich noch überholt, kann jedoch souverän kontern und zu einem langgezogenen Schlussspurt ansetzen. Mit gutem Gefühl laufe ich ins Glattzentrum ein und klatsche auf dem roten Teppich noch einige Kinderhände ab, bevor ich in 37.46,1 Minuten ins Ziel einlaufe. Dies bringt mir den 11. Rang von 243 Teilnehmenden ein. Mit dem Lauf bin ich zufrieden und gönne mir noch ein paar Stück Kuchen im Zielraum.
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