Oahu (2)

Durch die Planänderung mit Maui ist unser Aufenthalt auf Oahu zweigeteilt worden. Während im ersten Teil noch die Freude über die Ankunft in einer neuen Kultur überwiegte, haben wir uns mittlerweile sehr gut auf den Inseln im Pazifik eingelebt.

Die Rückgabe des (leicht angekratzten) Mietwagens geht wie bereits abgeklärt problemlos und wiederum in Rekordgeschwindigkeit. Ich bin nach wie vor restlos begeistert von unserem Autovermieter Alamo und hoffe, dass er die zwei sich noch bietenden Gelegenheit nicht nutzt, mir das Gegenteil zu beweisen.

Am Flughafen wünsche ich mir, mich am Morgen doch rasiert zu haben. Anscheinend sehe ich mit 3-Tage-Bart ziemlich verdächtig aus. Anders kann ich mir nicht erklären, wieso ich drei Mal auf Sprengstoff untersucht werde. Zuerst animalisch per Spürhund, dann ein erstes Mal vor der Sicherheitskontrolle mit Handabstrich und Maschine um nur wenige Minuten nachher anschliessend an die Sicherheitskontrolle die Prozedur nochmals über mich ergehen zu lassen.

Nun steht Pearl Harbor auf dem Programm – einen ganzen Tag lang. Wir haben im Voraus eine Tour gebucht. Eigentlich ist es mehr einen Chauffeur mit Bus sowie reservierte Eintrittstickets, die wir gebucht haben. Ein Teil der Museen sind nämlich gratis, jedoch braucht es dafür trotzdem Tickets, die auf Monate hinaus ausverkauft sind. Es gibt auch täglich noch sogenannte Walk-in-Tickets, die aber begrenzt und in der Hochsaison schnell weg sind. Deshalb haben wir uns für die komfortable Variante entschieden und lassen uns dieses Eintauchen in die Geschichte etwas kosten.

Als erstes besuchen wir das USS Arizona Memorial. Dieses Schiff wurde beim Überraschungsangriff der Japaner mitsamt Besatzung versenkt, wovon ein Grossteil noch immer im Rumpf eingeschlossen auf dem Meeresgrund liegt. Auch das Öl ist noch in den Tanks, wovon täglich ein paar Liter auslaufen und die «Tränen der Besatzung» auf der Wasseroberfläche bilden.

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Bevor wir von der US Navy auf das Memorial gefahren werden, können wir eine Ausstellung mit Audio-Guide sowie einen einführenden Film geniessen. Im Anschluss wartet unmittelbar daneben das U-Boot USS Bowfin darauf, erkundet zu werden. Immer wieder eindrücklich zu sehen, wie eng der Platz auf einem U-Boot ist und was dies fürs tägliche Leben der Besatzung bedeutet: Schlafen zwischen Torpedos und Essen in Ablösungen.

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Anschliessend fahren wir mit dem Bus ins Pacific Aviation Museum, wo wir zuerst einmal unser inkludiertes Mittagessen einnehmen. Mir gefällt das Museum sehr, ist es doch voll der Fliegerei gewidmet. Es werden nicht nur die Modelle des Zweiten Weltkriegs gezeigt, sondern auch moderne Jets wie F-14, F-15 oder B-52 (Cockpit). Ein Hangar hat sogar noch originale Einschusslöcher, bei denen man jedoch nicht weiss, ob sie von den Japanern geschossen oder durch «Friendly Fire» entstanden sind.

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Die letzte Station auf unserem Weg zurück in der Geschichte bildet das riesige Schlachtschiff USS Battleship Missouri. Darauf unterzeichneten die Japaner ihre Kapitulationserklärung. Vor uns betritt noch eine Kompanie Navy-Aspiranten singend und in Formation das Schiff zur Besichtigung. Nach einer halbstündigen Führung dürfen wir das Schiff auf eigene Faust erkunden. Wir verirren uns beinahe in den Katakomben und entdecken allerlei Interessantes, beispielsweise die schiffseigene Donut-Bäckerei. Das Leben darauf ist um einiges angenehmer als auf dem zuvor besichtigten U-Boot.

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Auf dem Rückweg nach Waikiki fahren wir noch durch diverse Quartiere und den (ausgebuchten) Friedhof «National Memorial Cemetery of the Pacific». Während der ganzen Fahrt unterhält uns unser Fahrer bestens mit Anekdoten und interessanten Hintergrundinformationen. Ein überaus gelungener Weg, Pearl Harbor zu besichtigen. Dazu kann man sagen, dass die Aufbereitung der Geschichte in den Museen sehr gelungen ist – natürlich amerikanisch gefärbt aber dennoch ziemlich ausgewogen.

Am letzten Tag vor der Weiterreise nach Big Island betätigen wir uns nochmals sportlich. Mit dem öffentlichen Bus geht es zum Diamond Head, einem kleinen Krater mit super Rundumsicht auf der Spitze. Der Weg hinauf ist völlig der Sonne ausgesetzt, die unbarmherzig herunterbrennt. In einer guten halben Stunde erklimmen wir den Hügel und geniessen die Aussicht.

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Den Nachmittag verbringen wir in einem Park direkt am Strand hinter dem Army Museum: Baden, Lesen, Sonne anbeten. Am Abend gönnen wir uns ein grosses Fleisch in einem edlen Steakhouse mit anschliessender spätabendlicher Shoppingtour. Wobei ich bezüglich Gaumenfreuden anmerken muss, dass mich Amerika respektive Hawaii bisher fleischmässig noch nicht überzeugt hat, wenn ich da an meine karnivoren Ausschweifungen in Belgrad zurück denke…

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